Rechtsprechung
BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71 |
Volltextveröffentlichungen (5)
- JLaw (App) | www.prinz.law
- Wolters Kluwer
Verpflichtung zur Zahlung einer Vergütung an Schriftsteller für die Gebrauchsüberlassung von Büchern - Auslegung des Begriffs "Vermietung" in § 27 UrhG - Höhe der Gegenleistung als notwendiges Element eines Mietvertrages - Bewertung der Buchausgabe durch Werkbüchereien an ...
- debier datenbank(Leitsatz frei, Volltext 2,50 €)
Werkbücherei
- bibliotheksurteile.de
Vergütung für Medienausleihe in Betriebsbibliothek | Betriebsbibliothek, Urheberrecht
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BGHZ 58, 270
- NJW 1972, 1270
- MDR 1972, 679
- GRUR 1972, 617
- BB 1972, 965
- DB 1972, 1170
Wird zitiert von ... (6) Neu Zitiert selbst (12)
- BGH, 30.06.1966 - KZR 5/65
Preisbindung für Schallplatten
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Soweit das Berufungsgericht insoweit auf den Mietbegriff des Bürgerlichen Gesetzbuches abstellt, ist dies nicht zwingend, weil der Begriff der Vermietung im Urheberrecht nicht notwendig den gleichen Sinn haben muß wie in anderen Gesetzen (vgl. BGHZ 46, 74, 77 [BGH 30.06.1966 - K ZR 5/65] - Schallplatten).Doch hat das Berufungsgericht aus der Entstehungsgeschichte und den Materialien zum Urheberrechtsgesetz, die in diesem Zusammenhang zu berücksichtigen sind (BGHZ 46, 74, 79) [BGH 30.06.1966 - K ZR 5/65] , zu Recht gefolgert, daß der Gesetzgeber bei Erlaß dieser Bestimmung davon ausgegangen ist, in der Bücherausgabe durch Werkbüchereien sei nicht allein schon deshalb eine "Vermietung" zu erblicken, weil sie nur an Betriebsangehörige erfolgt, ein Arbeitsverhältnis also Voraussetzung der Bücherausgabe bildet.
- BVerfG, 07.07.1971 - 1 BvR 764/66
Bibliotheksgroschen
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Der erkennende Senat hatte auf Antrag der Beklagten die Verhandlung gemäß § 148 ZPO bis zur Entscheidung über die beim Bundesverfassungsgericht anhängigen Verfassungsbeschwerden (1 BvR 764/66) ausgesetzt.Nach dem Grundsatz der Subsidiarität der Verfassungsbeschwerde sei zur Klärung dieser Auslegungsfrage zunächst der Rechtsweg zu den ordentlichen Gerichten zu erschöpfen (1 BvR 764/66, NJW 1971, 2165).
- BVerfG, 12.01.1967 - 1 BvR 169/63
Grundstücksverkehrsgesetz
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Der Gleichheitssatz des Art. 3 GG verbietet jedoch nur, wesentlich Gleiches ungleich zu behandeln (BVerfGE 21, 12, 26 f; 21, 73, 84 [BVerfG 12.01.1967 - 1 BvR 169/63] ; 12, 341, 348 [BVerfG 16.05.1961 - 2 BvF 1/60] ; 9, 201, 206).
- BVerfG, 20.12.1966 - 1 BvR 320/57
Allphasenumsatzsteuer
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Der Gleichheitssatz des Art. 3 GG verbietet jedoch nur, wesentlich Gleiches ungleich zu behandeln (BVerfGE 21, 12, 26 f; 21, 73, 84 [BVerfG 12.01.1967 - 1 BvR 169/63] ; 12, 341, 348 [BVerfG 16.05.1961 - 2 BvF 1/60] ; 9, 201, 206). - BVerfG, 16.05.1961 - 2 BvF 1/60
Spinnweber-Zusatzsteuer
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Der Gleichheitssatz des Art. 3 GG verbietet jedoch nur, wesentlich Gleiches ungleich zu behandeln (BVerfGE 21, 12, 26 f; 21, 73, 84 [BVerfG 12.01.1967 - 1 BvR 169/63] ; 12, 341, 348 [BVerfG 16.05.1961 - 2 BvF 1/60] ; 9, 201, 206). - BVerfG, 17.03.1959 - 1 BvL 39/56
Verfassungsrechtliche Prüfung der Versorgungsansprüche scheinehelicher Kinder von …
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Der Gleichheitssatz des Art. 3 GG verbietet jedoch nur, wesentlich Gleiches ungleich zu behandeln (BVerfGE 21, 12, 26 f; 21, 73, 84 [BVerfG 12.01.1967 - 1 BvR 169/63] ; 12, 341, 348 [BVerfG 16.05.1961 - 2 BvF 1/60] ; 9, 201, 206). - BGH, 10.03.1972 - I ZR 30/70
Musikdarbietungen in Heimen einer Landesversicherungsanstalt
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Wird berücksichtigt, daß es einerseits dem Gesetzgeber freistand, dem Urheber überhaupt für gewerbliche Gebrauchsüberlassungen seiner rechtmäßig in den Verkehr gelangten Werke einen Vergütungsanspruch einzuräumen - insoweit also eine andere rechtliche Ausgangslage vorlag als beispielsweise bei öffentlichen Aufführungen geschützter Werke, die nach Art. 11 RBÜ uneingeschränkt dem Ausschließlichkeitsrecht des Urhebers unterstellt sind (vgl. das Urteil des erkennenden Senats vom gleichen Tage I ZR 30/70) -, andererseits die soziale Bindung des Urheberrechts anerkannt ist (vgl. hierzu z.B. § 13 Abs. 3 des Gesetzes über die Wahrnehmung von Urheberrechten und verwandten Schutzrechten vom 9. September 1965 - BGBl I S. 1294), so kann es nicht als willkürlich angesehen werden, wenn die Ausleihe durch Werkbüchereien, bei denen die aus sozialen Gründen freiwillig erbrachte Leistung keine unmittelbare Einnahmequelle für das Unternehmen darstellt, entgegen den auf Gewinnerzielung aus der Vermietung von Büchern angewiesenen Mietbüchereien und Lesezirkeln von einer Urhebertantieme freigestellt worden ist. - BGH, 24.06.1955 - I ZR 178/53
GEMA-Aufschlag
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Aus den gleichen Erwägungen, aus denen der Senat unter der Geltung des Literatururheberrechtsgesetzes Musikveranstaltungen bei öffentlichen Betriebsfeiern als tantiemepflichtig angesehen hat, weil sie mittelbar gewerblichen Zwecken dienen (BGHZ 17, 376), ist auch bei den Werkbüchereien und Werkdiskotheken davon auszugehen, daß sie dem Gewerbebetrieb in seiner Gesamtheit zugute kommen, also wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens dienen (vgl. hierzu auch BGHZ 19, 227, 233 [BGH 06.12.1955 - I ZR 39/54] - Kirmes; BGH GRUR 1959, 428 f - Michaelismesse; OLG Frankfurt GRUR 1969, 53 re = NJW 68, 1144 - Fernsehübertragungen im Sozialwerk der Bundesbahn). - BGH, 18.12.1962 - I ZR 54/61
Öffentliche Fernsehwiedergabe von Sprachwerken
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Es legt unter Bezugnahme auf deren Satzung und auf die Bestimmung des Wahrnehmungsvertrags im einzelnen dar, daß die Klägerin befugt ist, die hier streitigen Ansprüche im eigenen Namen gerichtlich geltend zu machen (vgl. BGH GRUR 1963, 213, 214 - Fernsehwiedergabe von Sprachwerken). - BGH, 06.12.1955 - I ZR 39/54
Musikaufführungen bei Volksfesten
Auszug aus BGH, 10.03.1972 - I ZR 140/71
Aus den gleichen Erwägungen, aus denen der Senat unter der Geltung des Literatururheberrechtsgesetzes Musikveranstaltungen bei öffentlichen Betriebsfeiern als tantiemepflichtig angesehen hat, weil sie mittelbar gewerblichen Zwecken dienen (BGHZ 17, 376), ist auch bei den Werkbüchereien und Werkdiskotheken davon auszugehen, daß sie dem Gewerbebetrieb in seiner Gesamtheit zugute kommen, also wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens dienen (vgl. hierzu auch BGHZ 19, 227, 233 [BGH 06.12.1955 - I ZR 39/54] - Kirmes; BGH GRUR 1959, 428 f - Michaelismesse; OLG Frankfurt GRUR 1969, 53 re = NJW 68, 1144 - Fernsehübertragungen im Sozialwerk der Bundesbahn). - BGH, 12.04.1957 - I ZR 28/56
Michaelismesse
- OLG Frankfurt, 14.12.1967 - 6 U 68/67
Sozialwerk der Bundesbahn
- BGH, 28.06.1984 - I ZR 65/82
Zeitschriftenauslage in Wartezimmern
Dieser Grundsatz besagt jedoch nicht, daß dem Urheber jede nur denkbare wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeit zuzuordnen ist (BVerfG GRUR 1972, 485, 486 - Bibliotheksgroschen; vgl. auch BGHZ 58, 270, 275 - Werkbücherei).Schon nach dem bis zum Inkrafttreten des UrhG 1965 geltenden Recht war das Vermieten und Verleihen von Werkstücken ohne Zustimmung des Urhebers frei zulässig; ein Vergütungsanspruch gegen den Vermieter oder Verleiher war aber noch nicht vorgesehen (vgl. § 11 Abs. 1 Satz 1 LUG, § 15 Abs. 1 Satz 1 KUG; dazu Begr. des Regierungsentwurfs, BT-Drucks. IV/270, S. 54; BGHZ 58, 270, 274 - Werkbücherei; BVerfG GRUR 1972, 485, 486 f. - Bibliotheksgroschen).
- BGH, 02.02.1989 - I ZR 100/87
Vergütungspflicht des Vermietens von Vervielfältigungsstücken bei …
Unter dem Begriff des Vermietens hat das Berufungsgericht zu Recht die entgeltliche Gebrauchsüberlassung verstanden (so schon BGHZ 58, 270, 274 f - Werkbücherei, zu § 27 Abs. 1 UrhG a.F.).Der urheberrechtliche Begriff des Vermietens ist nicht zwingend mit dem Mietbegriff des Bürgerlichen Gesetzbuches identisch (BGHZ 58, 270, 276).
- BGH, 28.06.1984 - I ZR 84/82
Begriff des Verleihens
Dieser Grundsatz besagt jedoch nicht, daß dem Urheber jede nur denkbare wirtschaftliche Verwertungsmöglichkeit zuzuordnen ist (BVerfG GRUR 1972, 485, 486 - Bibliotheksgroschen; vgl. auch BGHZ 58, 270, 275 - Werkbücherei).Schon nach dem bis zum Inkrafttreten des UrhG 1965 geltenden Recht war das Vermieten und Verleihen von Werkstücken ohne Zustimmung des Urhebers frei zulässig; ein Vergütungsanspruch gegen den Vermieter oder Verleiher war aber noch nicht vorgesehen (vgl. § 11 Abs. 1 Satz 1 LUG, § 15 Abs. 1 Satz 1 KUG; dazu Begründung des Regierungsentwurfs, BT-Drucks. IV/270, S. 54; BGHZ 58, 270, 274 - Werkbücherei; BVerfG GRUR 1972, 485, 486 f. - Bibliotheksgroschen).
- BGH, 12.07.1974 - I ZR 68/73
Wiedergabe von Fernsehsendungen im Gemeinschaftsraum eines von einer Stiftung …
Denn selbst wenn, wie die Revision geltend macht, der Begriff des Erwerbszweckes in § 27 Abs. 1 UrhG alter Fassung und in § 52 Abs. 1 Nr. 1 UrhG im gleichen Sinne zu verstehen sein sollte, folgt die Freistellung öffentlicher und kirchlicher Bibliotheken im Fall der unentgeltlichen oder gegen einen Unkostenbeitrag erfolgenden Ausleihe eines geschützten Werkes von dem Bibliotheksgroschen durch die ursprüngliche Fassung des § 27 Abs. 1 UrhG allein schon daraus, daß es an einer "Vermietung" im Sinne der fraglichen Gesetzesbestimmung fehlt (vgl. BGHZ 58, 270, 274 ff - Werkbücherei). - OLG München, 22.03.1979 - 6 U 3229/78
Frage einer Vergütungspflicht für die Auslegung von Zeitschriften in Geschäften …
So wurde auch in § 11 Abs. 1 Satz 1 LUG und § 15 Abs. 1 Satz 1 KUG der Begriff "Verleihen" nicht im Sinne des BGB verwendet (vgl. BGH GRUR 1972, 617/618 - Werkbücherei -).Das genügt (BGH GRUR 1972, 617/618).
- BGH, 10.03.1972 - I ZR 30/70
Musikdarbietungen in Heimen einer Landesversicherungsanstalt
Das ergibt sich eindeutig aus der amtlichen Begründung zu dem mit § 52 Abs. 1 Nr. 1 UrhGübereinstimmenden § 53 Abs. 1 Nr. 1 des Regierungsentwurfs eines Urheberrechtsgesetzes (abgedr. Ufita Bd. 45 S. 286; vgl. das zum Abdruck in der Entscheidungssammlung des Bundesgerichtshofs bestimmte Urteil des erkennenden Senats vom heutigen Tage I ZR 140/71).